RosetteTransformation (FPScript)

21.09.2021

Berechnet aus zwei bzw. drei mit Hilfe einer DMS-Rosette gemessenen Dehnungssignale verschiedene Größen wie z.B. die Hauptspannungen oder Hauptdehnungen. Die Berechnung ist für T-Rosetten (zwei senkrecht zueinanderstehende Gitter; Position a und b), Rechtwinkel-Rosetten (drei Gitter mit 45° Abstand) und Delta-Rosetten (drei Gitter mit 60° bzw. 120° Abstand) möglich.

Syntax

RosetteTransformation(InputStrainA, InputStrainB, InputStrainC, RosetteType, PoissonRatio, YoungModulus, [ OutputOptions = ROSETTE_OUTPUT_ALL ], [ TransverseSensitivityA = 0 ], [ TransverseSensitivityB = 0 ] [ , TransverseSensitivityC = 0 ])
oder
RosetteTransformation(InputStrainA, InputStrainB, PoissonRatio, YoungModulus, [ OutputOptions = ROSETTE_OUTPUT_ALL ], [ TransverseSensitivityA = 0 ] [ , TransverseSensitivityB = 0 ])

 

Die Syntax der RosetteTransformation-Funktion besteht aus folgenden Teilen:

Teil

Beschreibung

InputStrainA

Der gemessene Dehnungsdatensatz an Position a der DMS-Rosette. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Datensatz in der Einheit µm/m vorliegen.

Erlaubte Datenstrukturen sind Datenreihe und Signal. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird die Funktion für jedes Element der Liste ausgeführt und das Ergebnis ist ebenfalls eine Liste.

InputStrainB

Der gemessene Dehnungsdatensatz an Position b der DMS-Rosette. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Datensatz in der Einheit µm/m vorliegen.

Erlaubte Datenstrukturen sind Datenreihe und Signal. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird die Funktion für jedes Element der Liste ausgeführt und das Ergebnis ist ebenfalls eine Liste.

InputStrainC

Der gemessene Dehnungsdatensatz an Position c der DMS-Rosette. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Datensatz in der Einheit µm/m vorliegen.

Erlaubte Datenstrukturen sind Datenreihe und Signal. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird die Funktion für jedes Element der Liste ausgeführt und das Ergebnis ist ebenfalls eine Liste.

RosetteType

Der Rosettentyp. Bei der zweiten Signatur dieser Funktion ist die Angabe des Rosettentyps nicht erforderlich. Diese wird für T-Rosetten verwendet.

Das Argument RosetteType kann folgende Werte haben:

Konstante

Bedeutung

ROSETTE_TYPE_RECTANGULAR

Rechtwinkel-Rosette (drei Gitter mit 45° Abstand).

ROSETTE_TYPE_DELTA

Delta-Rosette (drei Gitter mit 60° bzw. 120° Abstand).

Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle ganzzahligen Datentypen erlaubt.

Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt.

PoissonRatio

Die zur Berechnung erforderliche Querkontraktionszahl. Die Querkontraktionszahl ist werkstoffabhängig und gilt für den elastischen Verformungsbereich des betreffenden Werkstoffs. Ihr Zahlenwert liegt bei Metallen um 0,3.

Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt.

YoungModulus

Der zur Berechnung erforderliche Elastizitätsmodul (E-Modul, Youngscher Modul). Der Elastizitätsmodul ist ein Materialkennwert, der bei linear-elastischem Verhalten den proportionalen Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei der Verformung eines festen Körpers beschreibt. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert in der Einheit N/mm2 angegeben werden.

Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt.

OutputOptions

Gibt an, welche Ergebnisse zurückgegeben werden sollen. Mehrere Ergebnisse werden als Liste ausgegeben. Wenn Sie das Argument weglassen, werden alle möglichen Ergebnisse ausgegeben.

Das Argument OutputOptions kann folgende Werte haben:

Konstante

Bedeutung

+ ROSETTE_OUTPUT_ALL

Alle verfügbaren Ausgaben.

+ ROSETTE_OUTPUT_PRINCIPALSTRAIN1

Hauptdehnung 1.

+ ROSETTE_OUTPUT_PRINCIPALSTRAIN2

Hauptdehnung 2.

+ ROSETTE_OUTPUT_PRINCIPALSTRESS1

Hauptspannung 1. Spannung in Richtung der Hauptdehnung 1.

+ ROSETTE_OUTPUT_PRINCIPALSTRESS2

Hauptspannung 2. Spannung in Richtung der Hauptdehnung 2.

+ ROSETTE_OUTPUT_ANGLE

Winkel.

+ ROSETTE_OUTPUT_SHEARSTRAIN

Schubdehnung.

+ ROSETTE_OUTPUT_SHEARSTRESS

Schubspannung. Spannung in Richtung der Schubdehnung.

+ ROSETTE_OUTPUT_MISESSTRESS

Vergleichsspannung nach von Mises.

+ ROSETTE_OUTPUT_STRAINX

Dehnung X. Entspricht der korrigierten Dehnung an Position a.

+ ROSETTE_OUTPUT_STRAINY

Dehnung Y. Entspricht der um 90° gegen den Uhrzeigersinn verschobenen Dehnung von Position a.

+ ROSETTE_OUTPUT_STRESSX

Spannung X. Spannung in Richtung der Dehnung X.

+ ROSETTE_OUTPUT_STRESSY

Spannung Y. Spannung in Richtung der Dehnung Y.

+ ROSETTE_OUTPUT_STRAINA

Mit Hilfe der Querempfindlichkeit korrigierte Dehnung an Position a.

+ ROSETTE_OUTPUT_STRAINB

Mit Hilfe der Querempfindlichkeit korrigierte Dehnung an Position b.

+ ROSETTE_OUTPUT_STRAINC

Mit Hilfe der Querempfindlichkeit korrigierte Dehnung an Position c.

Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt.

Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert ROSETTE_OUTPUT_ALL gesetzt.

TransverseSensitivityA

Die Querempfindlichkeit der an Position a gemessenen Dehnung, um eine Messfehlerkorrektur vornehmen zu können. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert einheitenlos angegeben werden, z.B. 0.01 für 1%.

Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt.

Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert 0 gesetzt.

TransverseSensitivityB

Die Querempfindlichkeit der an Position b gemessenen Dehnung, um eine Messfehlerkorrektur vornehmen zu können. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert einheitenlos angegeben werden, z.B. 0.01 für 1%.

Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt.

Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert 0 gesetzt.

TransverseSensitivityC

Die Querempfindlichkeit der an Position c gemessenen Dehnung, um eine Messfehlerkorrektur vornehmen zu können. Bei ausgeschalteter Einheitenverwaltung muss der Wert einheitenlos angegeben werden, z.B. 0.01 für 1%.

Erlaubte Datenstrukturen sind Einzelwert. Es sind alle numerischen Datentypen erlaubt.

Der Wert muss größer gleich 0 und kleiner 1 sein.

Bei komplexen Datentypen erfolgt eine Betragsbildung.

Ist das Argument eine Liste, dann wird deren erstes Element entnommen. Ist dies wieder eine Liste, dann wird der Vorgang wiederholt.

Wenn das Argument nicht angegeben wird, wird es auf den Vorgabewert 0 gesetzt.

Anmerkungen

Dehnungsmessstreifen (DMS) sind Messeinrichtungen zur Erfassung von dehnenden und stauchenden Verformungen. Sie ändern schon bei geringen Verformungen ihren elektrischen Widerstand und werden als Dehnungssensoren eingesetzt. Man klebt sie mit Spezialkleber auf Bauteile, die sich unter Belastung minimal verformen. Diese Verformung (Dehnung) führt dann zur Veränderung des Widerstands des DMS.

Der typische DMS ist ein Folien-DMS, das heißt, die Messgitterfolie aus Widerstandsdraht wird auf einen dünnen Kunststoffträger kaschiert und ausgeätzt sowie mit elektrischen Anschlüssen versehen. Die meisten DMS haben eine zweite dünne Kunststofffolie auf ihrer Oberseite, die mit dem Träger fest verklebt ist und das Messgitter mechanisch schützt. Die Kombination von mehreren DMS auf einem Träger in einer geeigneten Geometrie wird als Rosetten-DMS oder Dehnungsmessrosette bezeichnet.

Diese Funktion dient zur Berechnung der wichtigsten aus solch einer Messung resultierenden Größen wie den Hauptdehnungen und Hauptspannungen.

Verfügbarkeit

FlexPro Professional, Developer Suite

Beispiele

RosetteTransformation('A', 'B','C', ROSETTE_TYPE_RECTANGULAR, 0.3, 200000, ROSETTE_OUTPUT_ALL)
 

Berechnet alle relevanten Größen einer Rechtwinkel-Rosette aus den Dehnungssignalen 'A', 'B' und 'C'.

Siehe auch

StrainGaugeTemperatureCompensation-Funktion

Analyseobjekt Rosettentransformation

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